In Leipzig und ganz Deutschland erregte der öffentliche Kommentar einer ehemaligen Prostituierten und Escort Dame großes Aufsehen. Darin beschreibt eine Dänin ihre Erfahrungen in diesem Milieu und zeichnet darin ein durchaus düsteres Bild der Prostitution. Sie geht sogar so weit, alle ihre Freier zu beleidigen und als schlechte Menschen darzustellen, deren Geld sie dann jedoch trotzdem angenommen hat.
Neben der teilweisen forschen Ausdrucksweise der Ex-Prostituierten wurde unter anderem kritisiert, dass viele der erhobenen Vorwürfe so nicht zutreffen würden. Unter anderem sagte die Dame, sie hätte Männern während ihrer Tätigkeit lediglich etwas vorgespielt. Für viele Frauen und in der Sexbranche tätigen Frauen eigentlich eine Selbstverständlichkeit.
Die Zahl der Männer, die an echte Lustgefühle bei den Prostituierten glauben, dürfte wohl eher gering sein. Vielmehr ist wohl beiden Seiten klar, dass die Prostitution auf eine bestimmte Zeit beschränkte Dienstleistung ist. Es mag zwar einige Männer geben, die sich insgeheim eine Beziehung mit der jeweiligen Frau wünschen, die Prozentzahl ist jedoch wohl weit unter einem Hundertstel aller Freier einzuschätzen. So oder so sorgte der Brief für heftige Reaktionen. Immerhin stellte die dänische Ex Prostituierte nicht nur die Freier selbst, sondern auch deren Phantasien an den Pranger.
Sie kritisierte die Unehrlichkeit verheirateter Männer und bemängelte ihre Degradierung zu einem Lustobjekt. Bleibt die Frage, wie ein Mann eine Frau beim Sex ohne Lust in den Augen ansehen soll. Auch der Punkt, dass viele Männer untreu sind, scheint nur auf den ersten Blick schockierend. Immerhin gehen wohl rund die Hälfte aller Männer ( und Frauen) fremd und diese Untreue dürfte sich wohl auch nicht auf die Prostitution beschränken.
Ein weiterer Kritikpunkt der Ex-Sexworkerin: Männer würden beim Sex mit einer Prostituierten meist das Gespräch suchen. Was dabei völlig außer Acht gelassen wird: Smalltalk wird in den allermeisten Situationen dazu verwendet, eine Verbindung zum Gegenüber aufzubauen und impliziert nicht, dass der Mann die Prostituierte deswegen als Freundin oder Partnerin ansieht.
Vielmehr möchte er mit einem Gespräch vielleicht sogar sicherstellen, dass sich sein Gegenüber nicht unwohl fühlt. Ebenfalls erwähnenswert ist, dass die Verfasserin des Briefs keineswegs zur Prostitution gezwungen wurde. Sie hat diesen Beruf vollkommen freiwillig ausgeübt und wurde dafür vermutlich alles andere als schlecht entlohnt.
Unterstützer dieses offenen Briefes sehen die Berichte der Frau dagegen als Beweis an, dass die Prostitution auch in der Legalität zu verurteilen ist.